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Das Projekt "Digitale Beziehungen und lokale Religionsgemeinschaften" befasst sich mit religiösen Netzwerken und der Aneignung religiösen Wissens bei jungen Einwandernden und Einwanderernachkommen in der Schweiz.
COVID-19 befeuert eine zunehmende Virtualisierung von Glaubensräumen. Zugleich fallen öffentliche Unsicherheiten und sogar Ressentiments gegenüber bestimmten Migrant*innengruppen auf, die unter anderem daraus erwachsen, dass zu wenig gesichertes Wissen über gelebte migrantische Religiositäten und religiöse Verwurzelungen vorhanden ist.
Auch aus diesen beiden Gründen möchten wir herausfinden, auf welche Weise digitale Medien und ortsgebundene Gemeinden für 16- bis 35-jährige Menschen aus Einwandererfamilien wichtig sind, wenn sie religiöse Informationen oder religiösen Rat suchen. Ausserdem erforschen wir, in welchem Verhältnis virtuelle und nichtvirtuelle Wissensaneignung zueinander stehen: Wann treten sie in Konkurrenz, wann wird eines von beiden favorisiert, wann ergänzen sie sich, und wann fungieren sie als Parallelquellen ohne zentrale Berührungspunkte?
Um solche und weitere Fragen umfangreich und differenziert zu beantworten, arbeiten wir zu jungen Angehörigen verschiedenster Traditionen – zum Beispiel Muslimen, Christinnen, Hindus. Dabei bedienen wir uns methodisch u.a. semi-strukturierter Interviews, kognitiver Methoden wie free listings, Netzwerkanalysen und der Teilnehmenden Beobachtung (online und offline).