Religiös konnotierte Verschwörungstheorien. Entstehungen, Wirkungen und Re-Formationen im (Nicht-)Digitalen
Projekt D2
Religiös geprägte Verschwörungsannahmen mit politisch und gesellschaftlich relevanten Folgen werden zunehmend digital kreiert, verbreitet und diskutiert.
Unser Projekt befasst sich mit den Wechselwirkungen von digitaler Prägung und (Re-) Kreation von Verschwörungstheorien und nicht-digitalen Auswirkungen auf Handeln, Denken und Fühlen der von ihnen betroffenen Menschen: Seien es Personen, die selbst aktiv an den entsprechenden Diskursen teilhaben, und/oder die Gegenstand der betreffenden Theorien sind.
Methodisch arbeiten wir sowohl mit langfristigen teilnehmenden Beobachtungen als auch mit Tiefeninterviews (qualitativ) sowie mit der Analyse grosser digitaler Datenmengen (quantitativ). Konkret fokussiert unser Team auf drei Fallbeispiele:
1) Verbreitung und Wahrnehmung der Theorie des «Grossen Austauschs» durch Anhänger:innen sowie Wahrnehmung und Auswirkungen auf Muslim:innen, die davon online und offline betroffen sind.
2) Anknüpfungs- und Abstossungsdynamiken zwischen Anhängern der «Manosphere» bzw. «Male Supremacy» und Salafis sowie die Argumentationsstrukturen für salafistische Haltungen pro und kontra Male-Supremacy-Theorien.
3) Dynamiken der mit der Überzeugung verbundenen Praktiken, dass satanistische Kreise Personen manipulieren und sexuell/rituell missbrauchen (in den Medien unter dem Begriff «Satanic Panic» aufgegriffen).