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Das Projekt "Religion(en) im Cyberspace: Rechtliche Perspektiven" ist auf der Meta-Ebene angesiedelt: Es beschäftigt sich nicht mit den Glaubensbekenntnissen von Religionen, sondern mit der rechtlichen Regulierung. Diese erfolgt immer noch primär auf nationaler Ebene.
Eine solche nationale Regulierung ist im digitalen Raum aber nur noch sehr beschränkt oder gar nicht mehr möglich. Das Wegfallen der Grenzen hat aus rechtswissenschaftlicher Perspektive erhebliche Konsequenzen: Ganz verschiedene Konzeptionen bezüglich Redefreiheit und Religionsfreiheit prallen so unmittelbar aufeinander. Was die Regulierung von Äusserungen über Religion betrifft, so sind Gesetze gegen Blasphemie nicht neu. Und ebenso bekannt ist die Spannung zwischen Religionsfreiheit und Meinungsäusserungsfreiheit.
Es geht in diesem Projekt entsprechend nicht nur um "legal protection of religions in cyber space", sondern auch um die Grenzen eines solchen Schutzes ("legal limits of protecting religions in cyberspace").
Die Frage dabei ist, ob das digitale Medium nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch inhaltlich neue Herausforderungen stellt – also ob bisherige rechtliche Kategorisierungen und Differenzierungen in Bezug auf Religionsfreiheit und Meinungsäusserungsfreiheit weiterhin ihre Gültigkeit behalten oder ob ein Konzept wie etwa «hate speech» im digitalen Raum anders definiert werden muss. Gerade dabei wird die internationale Ebene wichtig sein. Denn aus der erwähnten Auflösung der Staatsgrenzen folgt, dass die Regulierung auf internationaler Ebene erfolgen müsste.