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In den letzten Jahren konnte zunehmend die Entstehung religiöser Netzwerke im digitalen Raum beobachtet werden. Während einige – in Ergänzung zu lokalen Gemeinden – durch die Nutzung digitaler Medien der jeweiligen Pfarrpersonen und Angestellten entstehen, bilden sich andere christliche Netzwerke und Kirchen induktiv durch digital aktive Individuen, die sich vernetzen und in einen theologischen Diskurs treten.
Vor diesem Hintergrund untersucht das Forschungsprojekt "Hermeneutische Dynamiken individueller und gemeinschaftlicher christlich-religiöser Sinnstiftung in einer Kultur der Digitalität", inwiefern die verschiedenen Akteur*innen im digitalen Raum theologisch produktiv sind und wie dabei gemeinschaftliche und individuelle Sinnstiftung entsteht.
Ferner wird in den Blick genommen, wie religiöse Erfahrungen gedeutet werden und wie sich religiöse Identitäts- und Gemeinschaftsbildungsprozesse vollziehen. Zudem wird der Frage nachgegangen, inwiefern in diesen Netzwerken religiöse Autorität und Authentizität geschaffen und transformiert werden. Eine Besonderheit der Methodik liegt im "Citizen Science"-Ansatz, wobei interessierte Freiwillige als Expert*innen in den Forschungsprozess eingebunden werden.
Ziel des Forschungsprojektes ist ein vertieftes Verständnis gelebter christlicher Religion und Theologie unter digitalen Bedingungen. Damit wird ein Beitrag zu der Frage geleistet, wie christliches Selbstverständnis im Kontext einer pluralen und zunehmend digital vernetzten Gesellschaft gebildet wird und worin dabei spezifische Gefahren und Chancen liegen.