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UFSP Digital Religion(s)

Digitale Kompetenzen in einer transreligiösen Welt

Projekt C2

Sinnfindung und das Streben nach einem guten Leben sind heute eng mit digitalen Praktiken verknüpft. Insbesondere unter Jugendlichen, haben Social Media Plattformen, online Trends, Influencer und Fan-Gemeinschaften dabei die Rolle übernommen, welche früher durch die Religion, die Kirche oder die Kirchgemeinden eingenommen wurde. Dabei geht es häufig nicht um explizit religiöse Themen, sondern um Phänomene, die sich auf religiöse Praktiken zurückführen lassen oder eine vergleichbare Funktion für das Individuum, die Gemeinschaft oder die Gesellschaft erfüllen. Exemplarisch dafür steht das Fasten. So wird online zum temporären Verzicht bestimmter Lebensmittel (z.B. No Sugar Challenge, Dry January) oder der Nutzung von Sozialen Medien selbst aufgefordert – meist ohne religiöse Bezüge. Während es unterschiedliche religiöse Narrative zur Begründung des Verzichts gibt (z.B. Reinigung, Busse, Solidarität) haben sie das Streben nach einem guten Leben gemeinsam. Ähnlich verhält es sich mit anderen Formen der Selbstoptimierung, die von Meditation über Sport bis hin zu digitalen Hilfsmitteln (z.B. Wearables zur Vermessung diverser Körperfunktionen) reichen.

Das Forschungsprojekt zu "Digitalen Kompetenzen in einer transreligiösen Welt" untersucht die Verbreitung und Typologie von Online-Inhalten, welche zur Sinnfindung und dem Streben nach einem guten Leben angeboten werden. Darauf aufbauend wird untersucht, wie Jugendliche mit diesen Inhalten umgehen und welchen Einfluss diese auf ihr Leben haben. Dies wird mittels Datenspenden von Schüler:innen in Kombination mit Fragebögen und Inhaltsklassifizierungen untersucht.

Die gewonnenen Erkenntnisse werden genutzt, um Angebote für den Religionsunterricht zu entwickeln, die auf eine Stärkung der Medienkompetenzen von Jugendlichen abzielen. Dies ist von besonderer gesellschaftlicher Relevanz, weil die Jugend eine Entwicklungsphase ist, in der die Suche nach der eigenen Identität und die Sinnfindung von zentraler Bedeutung sind und Verhaltensmuster entwickelt werden, welche auch für das Erwachsenenalter prägend sind.

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