Recht zwischen Ermöglichung und Begrenzung. Regulatorische Ansätze, Strukturen und Grenzen des religiösen und säkularen Rechts für digitale Praktiken religiöser Gemeinschaften in der Schweiz und Deutschland
Projekt B3
Im Projekt wird die ambivalente Rolle – sowohl säkularer als auch religiöser – rechtlicher Normen in Bezug auf die digitalen Praktiken religiöser Gemeinschaften untersucht. Der Fokus liegt darauf, wie diese Normen digitale Aktivitäten ermöglichen und gleichzeitig begrenzen. In der Studie werden die institutionellen Herausforderungen und strukturellen Veränderungen analysiert, die durch digitale Technologien innerhalb der regulatorischen Rahmenbedingungen religiöser Gemeinschaften entstehen. Dabei wird auch die Rolle staatlicher Institutionen beleuchtet, insbesondere hinsichtlich der Ermöglichung und Regulierung digitaler Religionsausübung.
Darüber hinaus werden im Projekt die Implikationen der fortschreitenden Digitalisierung und der Einfluss künstlicher Intelligenz auf religiöse Praktiken sowie deren rechtliche Rahmenbedingungen berücksichtigt. In diesem Zusammenhang werden auch mögliche Veränderungen in der institutionellen Identität von religiösen Gemeinschaften, insbesondere in ihren ekklesiologischen Selbstbeschreibungen, unter Berücksichtigung des Religionsrechts untersucht.
Der Schwerpunkt liegt auf den christlichen Kirchen in der Schweiz und in Deutschland, aber auch jüdische und islamische Perspektiven werden einbezogen, um eine umfassende und vergleichende Analyse zu gewährleisten.
Das Projekt basiert auf einer hermeneutischen Analyse normativer Texte. Zentrale Quellen sind Verfassungen, religiöse Rechtstexte, Gerichtsentscheidungen sowie staatliche und innerreligiöse Normsetzungsprozesse.